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Projekte umsetzen

Die aktuellen Use Cases werden nach und nach um weitere Anwendungsfälle aus der Verwaltung erweitert. Fachbereiche können dabei selbst aktiv werden, jeweils in enger Abstimmung und mit technischer Begleitung durch das Kompetenzteam.

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Begleitete Umsetzung von Projekten

Der Prototyp des Data Hub Berlin ist seit Mitte 2025 in Betrieb und steht somit theoretisch für eine Vielzahl von Use Cases der Berliner Verwaltung und verwaltungsnahen Akteuren zur Verfügung. Er bietet Potenzial für viele Fachbereiche und eine breite Nutzerschaft. Es handelt sich jedoch um ein komplexes System, dass einige Anforderungen und Rahmenbedingungen mitbringt. Der Data Hub ist deshalb momentan kein reines Self-Service-System, sondern wird begleitet eingeführt, um Qualität, Sicherheit und nachhaltige Nutzung sicherzustellen. Projekte und Zugänge werden in der Pilotphase gemeinsam mit dem Kompetenzteam der Technologiestiftung Berlin umgesetzt und in Abstimmung mit der Gruppe Smart City und Datenmanagement der Senatskanzlei Berlin koordiniert. Im Folgenden wird alles Wissenswerte zur Umsetzung eines Use Cases in der Pilotphase zusammengefasst.

Hilfreiche Kompetenzen zur Bearbeitung von Use Cases

Technische Kompetenzen

Je nach umzusetzendem Anwendungsfall kommen andere Software-Bausteine und Aspekte des Data Hub zum Einsatz. Von daher lässt sich pauschal nicht sagen, welche technischen Anforderungen erforderlich sind. In den meisten Fällen sind aber vor allem die folgenden Kenntnisse hilfreich:

  • Datenbankkenntnisse: Grundkenntnisse in SQL und Erfahrung mit PostgreSQL erleichtern das Abfragen und Modellieren von Daten.
  • ETL-Prozesse: Fähigkeiten in Datenaufbereitung, Transformation und Integration (zum Beispiel mittels Python, Pandas oder SQL-Skripten).
  • Visualisierung: Erfahrung mit Superset oder ähnlichen Tools, um Dashboards zu erstellen und anzupassen.
  • Grundlagen von Datenmanagement und Governance: Verständnis von Rollen- und Berechtigungskonzepten.
  • Allgemeine IT-Kompetenzen: Dateiimport/-export, Versionskontrolle.

Fachliche und organisatorische Anforderungen

Währende die Software-Komponenten des Data Hub standardisiert bereit stehen, bringt jedes Projektvorhaben unterschiedliche fachliche und organisatorische Anforderungen mit. Einige der typische Variablen, die für jedes Projekt betrachtet werden müssen sind:

  • Datenverfügbarkeit und -qualität
  • Abstimmungswege und Zuständigkeiten
  • Datenschutz- und Veröffentlichungsfragen
  • Aufwand und Potentiale für automatisierte Datenaufbereitung (ETL)
  • Bereits vorhandene technische Ressourcen und Schnittstellen

Prinzip: Befähigung statt Abhängigkeit

Auch wenn das initiale Um- und Aufsetzen eines Anwendungsfalls einiges an externer Unterstützungsleistung erfordern kann: Ziel jeder Umsetzung im Data Hub ist, dass die Use-Case-gebende Stelle der Berliner Verwaltung das Endprodukt vollständig übernimmt und eigenständig nutzen kann. Teams sollen in der Lage sein, zum Beispiel neue Daten einzuspielen, Dashboards anzupassen und kleine Weiterentwicklungen selbst vorzunehmen. Externe Unterstützung, durch das Kompetenzteam oder durch einen technischen Dienstleister, kommt nur bei neuen Funktionen oder komplexen Erweiterungen hinzu. So entsteht eine nachhaltige, anbieterunabhängige Nutzung und Kompetenzentwicklung innerhalb der Verwaltung.

Ablauf zur Projektumsetzung

Typischerweise wird ein Projekt durch folgende Aspekte (siehe hierzu auch das Kapitel "Data Hub Governance") begleitet:

  1. Erstgespräch & Projektverständnis: Zielklärung und Prüfung, ob das Vorhaben im Data Hub sinnvoll umgesetzt werden kann.
  2. Organisatorische & methodische Begleitung: Definition der Rahmenbedingungen, Anforderungserfassung und Einbeziehen der Stakeholder.
  3. Technische Umsetzung: Entwicklung des Use Cases im Data Hub

Die technische Umsetzung im Data Hub kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Welcher Weg geeignet ist, hängt von fachlichen Ressourcen, technischer Erfahrung und Projektkomplexität ab.

Umsetzung durch das Team der Technologiestiftung Berlin

Die Technologiestiftung übernimmt die Umsetzung, wenn beim Fachbereich keine entsprechenden Kapazitäten oder Vorkenntnisse vorhanden sind. Das Team unterstützt bei Datenaufbereitung, Integration, Visualisierung und befähigt die Fachbereiche, das Endprodukt selbstständig zu betreiben.

Umsetzung durch einen externen Dienstleister

Fachbereiche können Dienstleister damit beauftragen, die technischen Aufgaben zu übernehmen. Die Technologiestiftung stellt Zugänge bereit, sichert Architektur- und Sicherheitsanforderungen ab und begleitet die Integration. Auch hier bleibt das Ziel die vollständige Übernahme des Endprodukts durch den Use-Case-Geber. Dienstleister unterstützen nur bei neuen Funktionen oder komplexen Anpassungen. Ein typischer Vorteil ist hier eine schnelle Umsetzung, wenn geeignete Partnern vorhanden sind.

Umsetzung durch die Verwaltung selbst

Wenn technische Expertise vorhanden ist, können die Use-Case-Gebenden die Umsetzung selbst durchführen. Die Technologiestiftung liefert Infrastruktur, Zugänge, Sicherheitsrichtlinien und Guidance. Die Lösung wird vollständig von der Verwaltung genutzt, gepflegt und weiterentwickelt. Ein Vorteil dieser Variante ist die hohe Autonomie und der Kompetenzaufbau im Haus. Es kann allerdings ein initialer Lernaufwand und Ressourcenbindung notwendig sein.

Hybride Ansätze

In der Realität macht oft eine Kombination der oben genannten Möglichkeiten Sinn: Zum Beispiel die technische Umsetzung durch Verwaltung oder Dienstleister und eine methodische Begleitung und Qualitätssicherung durch die Technologiestiftung. Der Übergang in den selbständigen Betrieb bleibt in jedem Fall verbindliches Ziel.

Unterstützungsangebote

Die Technologiestiftung Berlin entwickelt künftig schrittweise Hilfs- und Leitmaterial zur Nutzung des Data Hub. Dazu gehören:

  • Checklisten und Entscheidungshilfen für Projektteams
  • Templates für Projektvorbereitung
  • Hilfestellung zu Datenhoheit, -freigabe und Rollen (siehe auch "Data Hub Governance")
  • Empfehlungen zu Datenschutz und Informationssicherheit
  • Guidelines für die Nutzung der Plattformkomponenten
  • Standardisierte Datenräume
  • Best-Practice-Vorlagen für Datenmodelle und Dashboards

Diese Angebote sollen zukünftig helfen, früh zentrale Fragen zu klären, Verzögerungen zu vermeiden und Projekte effizient umzusetzen.